Rückblick Schnittkurs 2024

12.02.2024

Die gemeinsamen Fachangebote der befreundeten Obst- und Gartenbauvereine Waldhausen und Plüderhausen gingen in die nächste Runde.

Los ging es am Freitag, dem 02. Februar in der Hütte des Obst- und Gartenbauverein Plüderhausen e.V.. Die Hütte platzte mit über 40 Gästen fast aus allen Nähten. Bei einem warmen Vesper und reichhaltigem Getränkeangebot fehlte es den Gästen an nichts. Kurz nach 19 Uhr begrüßte der Plüderhäuser 2. Vorsitzende Dominik Ströhlein die Gäste, sowie als Referenten den Kreisfachberater Franz-Josef Klement aus dem Ostalbkreis. Dieser führte kurzweilig durch die theoretischen Grundlagen: Ein gezielter Obstbaumschnitt ist nicht nur Voraussetzung für regelmäßige und reichhaltige Ernten, er dient vielmehr auch der Gesunderhaltung des Baumes und macht ihn widerstandsfähiger. Der einfache Nenner: „Nicht an den Bäumen rumschnipfeln, sondern mit wenigen Schnitten viel erreichen“ konnte in leicht verständlicher Weise vor Augen geführt werden. Bis in die späten Abendstunden stellte sich Herr Klement den verschiedensten Fragen der Kursteilnehmer. Nach dem offiziellen Ende wurden noch eigene Erfahrungsberichte geteilt und verschiedene Ansätze diskutiert - es stellte sich aber letztendlich heraus, daß es offenbar kein Patentrezept gibt.

Am Samstag, dem 03. Februar folgte dann der praktische Teil des Winterschnittkurses auf dem Gelände der Ganztagesbetreuung der Hohbergschule in Plüderhausen. Pünktlich um 9 Uhr begrüßte der Kreisfachberater Franz-Josef Klement die Teilnehmer. Nach kurzer Einführung ging es an die Arbeit. Herr Klement demonstrierte anhand eines ca. 15-jährigen „Heranwachsenden“ einen späten Erziehungsschnitt. Weiter ging es an einem Kandidaten, der keine Struktur mehr hatte. Dieser Baum wurde neu geordnet, indem er in die sogenannte „Saftwaage“ geschnitten und „nach oben geöffnet“ wurde. Bevor man einen Baum schneidet, kommt immer die Ansprache. Das heißt, man sollte wissen was man schneidet und wo es dem Baum fehlt. Bei der Ansprache wurde rasch herausgefunden, welcher Ast die neue Stammverlängerung und welche Äste auch künftig die Leitäste sein sollten. In kürzester Zeit war dann dieser Baum geschnitten.

Abschließend erfolgte der Schnitt an einem pflegebedürftigen, länger sich selbst überlassenen Hochstammapfelbaum. Hier mussten teilweise größere Eingriffe vorgenommen werden um den Baum, bei dem bereits die Vergreisung eingesetzt hatte, nochmal zu aktivieren – wie schon beim Theorieteil bestätigte sich, es gibt verschiedene Ansätze aber kein Patentrezept.

Es kann nicht oft genug betont werden: Alle Streuobstwiesenbewirtschafter tragen maßgeblich mit viel Fleiß und Herzblut, aber auch oft mit sehr viel Mühe und Schweiß dazu bei, das Landschaftsbild prägende "Kulturgut Streuobstwiese" zu erhalten und zu bewahren! Wir hoffen alle Teilnehmer konnten von der Unterweisung neue Erkenntnisse mitnehmen und werden diese auch in Zukunft umsetzen. Die ausrichtenden Obst- und Gartenbauvereine danken der Gemeindeverwaltung und Frau Judith Schmidt von der Ganztagesbetreuung für die tolle Möglichkeit, dem Gemeindebauhof für die Unterstützung beim Abtransport des Schnittreisig, allen Teilnehmern für das rege Interesse und den Austausch, sowie Herrn Klement für die sachkundige Leitung und die gute Zusammenarbeit.